Der Erste Schritt - Die Grundlage für die Genesung
„Wir gaben zu, dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten.“
Eine Reise, ein Weg, ein Neu-Anfang, beginnt immer mit dem ersten Schritt. So ist es auch bei unserem Genesungsweg, hin zu einer dauerhaften Spielfreiheit.
Bei Beginn unseres Weges mit den 12-Schritten im Programm der Anonymen Spieler, wird uns ganz zu Anfang im „Ersten Schritt“ zuerst empfohlen, uns die Tatsache unserer Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber ehrlich und vorbehaltlos einzugestehen. Wir gaben zu, ... Der 1. Schritt ist somit also auch die unumgängliche Ausgangsbasis für unseren Genesungsweg. An ihm führt kein Weg vorbei. Kein Weg! Und deshalb steht er ganz bewusst an erster Stelle des 12-Schritte-Programms. Dieser 1. Schritt steht letztendlich für jeden suchtkranken Spieler als unumgängliche Tatsache unseres Ankommens an unserem persönlichen Tiefpunkt. Egal, ob wir nun die Meetings der Anonymen Spieler besuchen, oder einen anderen Weg zur Befreiung von der Spielsucht wählen. Beim Ankommen an diesem Tiefpunkt akzeptieren wir, dass wir die Kontrolle über unser Spielen endgültig verloren haben. Wir sind machtlos geworden. Wir können nicht wie andere kontrolliert spielen. Warum auch immer. Und wenn wir uns tausendmal nach dem Warum fragen, werden wir wohl nie eine alles erklärende und erschöpfende Antwort darauf bekommen. Es bleibt für uns eine in Stein gemeißelte Tatsache: „Wir können nicht kontrolliert spielen!“
All dies steht auch für den Punkt in unserem Leben, an dem wir endlich realisiert und erkannt haben, dass wir so nicht mehr weiterleben konnten, und auch nicht mehr wollten. Weder mit, noch ohne das Glücksspiel. Unser Tiefpunkt steht für die endlich in uns gereifte Erkenntnis, dass das anfänglich als angenehm empfundene Spielen für uns zur Sucht, zur Krankheit Spielsucht geworden ist, die mittlerweile unser komplettes Leben bestimmt und wir dabei nichts mehr wirklich unter unserer persönlichen Kontrolle haben.
Die Feststellung der Absolutheit dieses Tiefpunktes stellt sich im Leben eines jeden Spielers in ihrem Ausmaß allerdings dann doch recht unterschiedlich dar. Es gibt somit also auch keine gemeinsame Definition dafür. Für den einen ist es die Tatsache des völligen finanziellen Ruins, für den anderen vielleicht der Verlust seines Arbeitsplatzes, oder gesellschaftlichen Standes. Für den dritten die Ehe-Scheidung und der Entzug seiner Kinder, bzw. deren Abwendung von ihm. Und für den nächsten wiederum steht sein Tiefpunkt gar für eine nicht mehr vermeidbare Einweisung in die Psychiatrie oder das Gefängnis. Unserer persönlichen Erfahrung nach, bedarf es bei jedem Süchtigen eines persönlichen Tiefpunktes, um sich seine Machtlosigkeit der Sucht gegenüber, um sich sein persönliches Scheitern auf allen Ebenen wirklich eingestehen zu können.
Als suchtkranke Spieler haben wir nur dann eine wirkliche Chance von der Spielsucht zu genesen und wieder zu einem nüchternen und gesunden Denken in unserem Leben zu kommen, wenn wir an diesem individuellen und absoluten Tiefpunkt angekommen, dann auch völlig ehrlich mit uns selbst werden und fortan bereit sind, uns endlich Hilfe zu suchen. Denn alleine ist es für uns, an diesem Punkt einmal angekommen, nicht mehr zu schaffen. Das haben wir uns zu lange und zu schmerzvoll selbst in aller Deutlichkeit bewiesen.
Aber der umschriebene Tiefpunkt am Anfang dieses Ersten Schrittes, ist auch die Eingangstüre zur Startrampe für das „Neue Leben“ das uns dann schon auf unserem Weg durch die 12 Schritte zur Genesung begegnen, doch erst recht am Ende dieses Programms im Zwölften Schritt auf uns warten wird. Als ein „Erwachen“ umschreibt uns dies der 12. Schritt. Als ein geistiges, spirituelles Erwachen, ein Aufwachen aus dem nun endlich endenden „Alptraum Spielsucht“. Ein „Frei-Werden“!
Wir gaben zu, ...
Der 1. Teil dieses Ersten Schrittes steht in der Vergangenheitsform: „Wir gaben zu …“ Dieser 1. Schritt wird in seinem weiteren Wortverlauf auch noch zweimal wieder die Zeitform wechseln. Alle 12 Schritte des Genesungsprogramms beginnen mit „Wir“. Das sagt bedeutend mehr aus, als wir anfänglich vielleicht denken, wenn wir die Schritte das erste Mal lesen. Dieses WIR sind nämlich zuerst einmal all diejenigen Freundinnen und Freunde aus der Anfangszeit der Entstehungsgeschichte der „Alcoholics Anonymous“, der AA-Gemeinschaft in den USA (Gründungsdatum: 10. Juni 1935), die dieses 12-Schritte-Genesungsprogramm niedergeschrieben und wirksam für sich angewendet haben; und allen anderen sich daraufhin gebildeten 12-Schritte-Gemeinschaften diese Schritte für ihr jeweiliges spezifisches Problem zur Verfügung stellten. Sie haben somit letztendlich auch die Basis für den Grundstein der weltweiten GA-Gemeinschaft, den „Gamblers Anonymous“ gelegt, die am 13. September 1957 in Los Angeles/Kalifornien ihren Anfang nahm. Die Anonymen Spieler (GA) Deutschland gründeten sich im Frühjahr 1982 in Tostedt bei Hamburg.
Sie alle waren folglich die Vorreiter und Gestalter dieser Anfangszeit, und wurden zu den späteren Wegbereitern für die tiefgreifende Erkenntnis und weittragende Genesungs-Botschaft, dass der Einzelne alleine nur sehr schwerlich und äußerst bedingt dabei Erfolg haben wird, im Kampf gegen die Spielsucht bestehen zu können. Aber gemeinsam als WIR, als Gruppe, als Weges- und Leidgefährten, als Gemeinschaft, als Verbund, sind die Erfolgschancen deutlich größer, kraft- und wirkungsvoller, und auch weitaus realistischer. Dieses „Wir“ drückt somit also auch die ganze gebündelte Erfahrung und Erkenntnis all dessen aus, was die Freundinnen und Freunde, die dieses 12-Schritte Genesungsprogramm schon für sich angewendet hatten und weiter erfolgreich praktizierten, dann im Anschluss schriftlich an Erfahrungswerten für uns festgehalten, fixiert und niedergeschrieben haben. Dieses WIR, und somit letztendlich im weiteren Sinne jede einzelne örtliche Gruppe aller 12-Schritte-Gemeinschaften, zieht sich leuchtend hell erkennbar und in seiner ganz eigenen, individuellen Botschaft weithin sichbar und schnurgerade durch unser ganzes Genesungsprogramm, durch alle 12 Schritte.
„WIR“ heißt es in all diesen Schritten. Wir wissen nun, wir sind nicht mehr alleine in unserem für uns bisher nicht enden wollenden Kampf gegen die Spielsucht unterwegs. Und wenn es für alle, schon für Millionen von Suchtkranken vor uns, die dieses WIR seit 90 Jahren, seit Gründung von AA, umschreiben, einen Weg aus der Sucht gab, dann muss es in diesem WIR auch einen Weg für einen jeden Einzelnen von uns geben.
..., dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind ...
Uns selbst gegenüber wirklich ehrlich einzugestehen und zuzugeben, dass wir machtlos geworden sind, dass wir das Spielen nicht mehr unter unserer persönlichen Kontrolle haben, fiel den allermeisten von uns anfangs sehr schwer. Auch der ganzen Tragweite, die dieses ehrliche Eingeständnis uns selbst und anderen gegenüber wirklich mit sich bringt, müssen wir uns auch erst einmal richtig bewusst werden. Wir haben schmerzlich erkannt und geben letztendlich vorbehaltlos und offen zu, weil wir zwangsläufig gar keine andere Option mehr haben, dass es in unserem Leben etwas gibt, das wir nicht mehr imstande und dazu in der Lage sind, es steuern zu können: „Das zwanghafte Glücks-, Wett-, Online- oder Medienspiel.“ Niemals mehr. Denn einmal angefangen, folgt permanent und unausweichlich der absolute Kontrollverlust über unser Spielverhalten. Immer und immer wieder. Unaufhaltsam rasen wir dabei auf eine unsichtbare Wand zu, versuchen bis zuletzt mit aller uns verbliebenen Kraft umzusteuern, um dem Unausweichlichen vielleicht noch zu entfliehen, doch all unsere verzweifelten Versuche scheitern in Gänze. Wir versagen vollkommen. Wir können den bevorstehenden Aufprall nicht mehr aufhalten. Wir wissen nicht wann, aber wir wissen nun mit Bestimmtheit, dass wir mit einem großen, zerstörerischen Knall aufschlagen werden.
Das Eingeständnis unserer Machtlosigkeit, die unumgängliche Voraussetzung für die Genesung vom süchtigen, zwang- und krankhaften Spielen, muss absolut sein, um in der Folge auf festen Füßen stehen zu können, sonst haben wir keine wirkliche und reale Chance. Sonst werden wir zwangsläufig wieder rückfällig.
In diesem 2. Teil des Ersten Schrittes, der ganz bewusst in der Gegenwartsform steht, gestehen wir uns nun endgültig ein, dass wir dem Spielen gegenüber nicht nur machtlos waren, sondern es auch sind, und bleiben. Wir sind also, was unser zwanghaftes Spielen betrifft, machtlos geworden. Kontrollunfähig. Jeder einzelne von uns. Hier finden wir jetzt auch die zu akzeptierende Bestätigung darüber, dass es für uns, der wir diese nicht sichtbare Grenze zum unkontrollierbar gewordenen Spielen hin offensichtlich überschritten haben, auch keinen Weg mehr gibt, jemals wieder das Spielen gemäßigt konsumieren zu können. Sind wir einmal jenseits dieser Grenze gewesen, gibt es für uns kein Zurück mehr in ein normales Spielverhalten. Deswegen steht dieser 2. Teil des Ersten Schrittes auch in der Gegenwartsform. Wir sind, und wir bleiben, dem Spielen gegenüber machtlos. Kurzum heißt das: „Der zwanghafte, suchtkranke Spieler, kann niemals mehr in seinem Leben kontrolliert spielen.“ Und: „Der zu akzeptierende und bleibende ‚Status Quo‘ des sich hier wiederfindenden Spielers beinhaltet zwangsläufig auch sein persönliches Erkennen des eigentlichen Merkmals der Krankheit Spielsucht: Der dauerhaft bleibende Kontrollverlust.“
Ja, Spielsucht ist eine Krankheit. Eine fortschreitende und gefährliche Krankheit, die viele anfänglich allzu gerne unterschätzen. Sie ist bei Weitem nicht nur einfach so eine, hoffentlich schnell vorübergehende, Verhaltensstörung oder Charakterschwäche. Nein, Spielsucht ist eine ernstzunehmende Krankheit, die, wenn sie sich erst einmal in uns festgesetzt, verwurzelt und manifestiert hat, im klassischen Sinne auch nicht mehr geheilt, aber, und das ist die hoffnungsvolle Botschaft aller 12-Schritte-Gruppen, zum dauerhaften Stillstand gebracht werden kann.
... und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
Wir sind nun zu Ende des Ersten Schrittes wieder in der Vergangenheitsform angekommen. Und als das eindrucksvolle Ergebnis des vorbehaltlosen Eingestehens unserer Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber, greift nun spätestens an diesem Punkt die jeweils persönlich gereifte Erkenntnis, dass wir auch nicht mehr dazu in der Lage gewesen waren, unser Leben wirklich noch selbst meistern zu können.
Denn an dieser Stelle unserer persönlichen Erkenntnis angekommen, hat dann in der Regel schon ein Kredit den anderen bis zur finanziellen Ausreizung, bis zum absoluten Limit abgelöst. Dann hat sich unsere finanzielle Lage bereits so dramatisch zugespitzt, dass sich der Großteil unseres täglichen Ablaufs nur noch auf die Geldbeschaffung bezieht. Um Löcher zu stopfen, wo an anderer Stelle durch das nun permanente Spielen gleichzeitig ständig neue und immer größer werdende entstehen. Weil wir dauerhaft weiterspielen. Weil wir nun auch nicht mehr in der Lage dazu sind, das Spielfieber, den Spieldruck, den unabwendbaren Zwang und Drang nach dem nächsten Spiel, nach dem nächsten Einsatz, nach dem nächsten Gewinn, noch irgendwie zu steuern und zu stoppen.
Dann sind wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch schon, völlig verzweifelt und nach Hilfe suchend, durch die Praxistüren von Ärzten, bei Suchtberatungsstellen, in Therapieeinrichtungen, in Psychiatrischen Kliniken, durch Gefängnistore, ein- und ausgegangen. Und wir spielen weiter und weiter. Weil wir immer noch nicht kapituliert haben. Weil in uns immer noch etwas ist, das weiter dagegen ankämpfen möchte. Kämpfen, bis zur aller letzten Patrone. Bis zum Zusammenbruch. Bis keine Kraft mehr da ist. Weil wir immer noch ein wenig Hoffnung hegen, bis zuletzt verzweifelt daran glauben möchten, ja, vielleicht immer noch davon überzeugt sind, es alleine mit unserem Willen doch noch schaffen zu können, unser völlig aus den Fugen geratenes Leben irgendwie wieder in das richtige Fahrwasser zu bekommen.
Dann haben wir auch vielleicht schon unseren Arbeitsplatz verloren; hat unsere Frau uns mit den Kindern bereits verlassen und uns aus der gemeinsamen Wohnung geworfen. Dann stehen wir auf einmal alleine und völlig mittellos auf der Straße. Und wir spielen weiter und weiter …! Wir leben eigentlich schon lange nicht mehr, doch wir spielen noch.
Spätestens hier angekommen, sind die meisten von uns dann endlich dazu bereit aufzugeben. Endlich bereit, auch zuzugeben, dass wir alleine auf unsere Willenskraft gestellt, es nicht mehr schaffen können. Denn, wenn vielleicht auch noch ein wenig Wille da ist, ist keine Kraft mehr vorhanden. Der absolute Tiefpunkt ist jetzt erreicht. Wir geben diesen aussichtslosen, sinnlosen Kampf endlich auf. Wir kapitulieren an sämtlichen Fronten, auf allen Gefechtsfeldern des Kriegsschauplatzes unseres kaputten, suchtkranken Lebens.
Nun sind wir endlich bereit dazu, uns offen einzugestehen, dass wir auch unser gesamtes Leben nicht mehr werden meistern können. Dass wir alleine auf uns gestellt aus all unseren Schwierigkeiten nicht mehr herauskommen werden. Unser gesamtes Leben ist uns völlig entgleitet.
Die Kapitulation ist damit vollzogen. - Wir haben den „Ersten Schritt“ gemacht!
Jetzt stehen wir am Anfang unseres neuen, spielfreien Lebens. Mit unserer Kapitulation und dem Eingeständnis unserer Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber, haben wir die dafür notwendig gewordenen Voraussetzungen geschaffen.
Im ersten Moment wissen wir überhaupt noch nicht richtig, wie es nun wirklich weitergeht. Wir haben alles verspielt, und verloren, was uns in unserem Leben einmal lieb und teuer gewesen ist, und war.
Aber wir können jetzt mit Hilfe der Gruppen, den neuen Freunden und Weggefährten, und auch mit dem in Anspruch nehmen des 12-Schritte-Programms, endlich den so sehr von uns gewünschten Wechsel in ein „Neues Leben“ schaffen. Ohne Spielen. Wir können bewusst und nach Hilfe suchend unsere Hand in der Gewissheit und im Vertrauen darauf ausstrecken, dass „Jemand“ da ist, der sie ergreifen wird. Wir sind nicht mehr alleine.
Wer sie ergreift, wenn wir bereit dazu sind, uns auf das Programm einzulassen, das steht dann im Zweiten Schritt geschrieben.
Die weiteren Stufen des 12-Schritte-Genesungs-Programms werden uns von nun an mit Sicherheit als Orientierungs- und Leitlinien auf unserem weiteren Lebensweg mehr als nur behilflich sein. Denn es gilt jetzt auch Einiges auf- und abzuarbeiten. Das Trümmerfeld und die teilweise katastrophalen Hinterlassenschaften unseres Lebens als suchtkranke Spieler. Eine Mammut-Aufgabe. Doch es ist auch eine Aufgabe, an der wir persönlich wachsen, reifen und am Ende unseren inneren Frieden und die Befreiung vom zwanghaften Spielen, von der Sucht finden werden.
Gerade in der Anfangszeit in den Gruppen denken wir oft, dass der Weg durch die 12 Schritte vielleicht ein zu beschwerlicher, zu aufwendiger und zu spiritueller für uns ist und probieren es nur mit einzelnen Schritten, meist mit dem Ersten und Letzten des Genesungsprogrammes; vor allem wenn schon eine gewisse anfängliche spielfreie Zeit erreicht ist. Wir können zwar versuchen um die unbequemen Schritte im Programm einen Bogen zu machen, allerdings führt dies unserer langjährigen Erfahrung nach fast nie zu einer dauerhaften, stabilen und letztendlich zufriedenen Spielfreiheit. Dazu ist in unserer Suchtzeit zuviel an Porzellan in unserem eigenen Leben und in dem anderer Menschen unseres persönlichen Umfeldes durch uns zerbrochen und zerschlagen worden. Die amerikanischen Gamblers Anonymous haben dafür einen ganz speziellen Ausdruck und bezeichnen diese Freunde als „Two Steppers“. Two Steppers sind aber eher die Ausnahme in den Gruppen, denn die meisten von uns haben recht schnell erkannt, verstanden und realisiert, welche Stunde in unserem Leben wirklich geschlagen hatte, als wir faktisch ohne jede Hoffnung in unser erstes Meeting kamen.
Doch jeder muss auch im 12-Schritte-Genesungsprogramm seinen eigenen Weg suchen, finden und dann gehen. Der Eine braucht alle Schritte des Programms dazu, der Andere, wenn die Sucht noch nicht ganz so weit fortgeschritten ist, vielleicht weniger. Zusammen mit anderen geht es sich allerdings ein wenig einfacher und unbeschwerlicher auf unserem Weg in eine neue Zukunft. Deshalb sind wir in der Gruppe. Sie ist ein Teil unserer Garantie für eine dauerhafte und gesunde Spielfreiheit. Quasi unsere Lebensversicherung.
Für die meisten von uns waren die Anwendung und Umsetzung der beiden vorgenannten Schritte, also der erste und zwölfte, allerdings nur die Ausgangs-Basis, die Grundpfeiler, das tragfähige Fundament, das es für unser neues Leben zu setzen galt, damit wir spielfrei werden, und es auch dauerhaft bleiben konnten. Doch erst durch alle Schritte, also auch die Schritte „Zwei bis Elf“, wurde das „Haus“ unseres neuen Lebens dann auf diesem Fundament auch wirklich gebaut und fertiggestellt.
Deshalb sei hier zum Schluß noch einmal angemerkt, dass der Weg durch die 12 Schritte beileibe kein einfacher und bequemer, sondern ein harter, entsagungsvoller, intensiver und arbeitsreicher ist, aber ein Weg, auf dem wir unsere verlorengegangene Würde als suchtkrank gewordene Menschen endlich wieder zurückerhalten werden.
Und eines haben wir in unserer Zeit in den Gruppen und auf unserem Genesungsweg durch die Schritte auch gelernt: „Nur was wir bereit sind an andere weiterzugeben, werden wir am Ende auch selbst behalten und uns persönlich bewahren können.“
Gute 24 Stunden euch allen. Gebt niemals auf!