Über uns
Die Anonymen Spieler Freiburg sind eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, die sich in wöchentlichen Meetings zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch treffen.
Wir haben uns eingestanden, dass das Glücksspiel bzw. Online-/Medienspiel für uns zu einem ernsthaften Problem geworden ist.
Unsere Meetings in Freiburg sind geschlossen, das heißt: „Nur betroffene Spielerinnen und Spieler“ dürfen daran teilnehmen; keine Angehörigen, Freunde oder Bekannte.
Spielsucht zieht sich durch alle Schichten unserer Gesellschaft. Sie macht auch keinen Halt vor irgendwelchen Titeln oder sonst einem gesellschaftlichem Status. Spielsucht ist eine Krankheit, die jeden treffen kann.
In unseren Meetings treffen wir uns und teilen unsere Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander, um dadurch den Drang und Zwang „Spielen zu müssen“ stoppen zu können. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Spielsucht nur äußert schwer alleine zum Stillstand gebracht werden kann, aber es in der Gruppe, im Austausch mit anderen funktioniert.
Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme an unseren Meetings, ist der Wunsch mit dem Spielen aufzuhören. Es gibt bei uns weder Gebühren, noch Mitgliedsbeiträge, sondern wir tragen uns durch unsere eigenen, freiwilligen Spenden. Ein wichtiger Teil unserer Genesung, um wieder zu lernen, selbst für unser Leben verantwortlich sein zu dürfen und zu können. Einer der Gründe, weshalb unsere 7. Tradition von außen kommende Unterstützung ablehnt und jede Gruppe sich selbst erhält. Wir arbeiten aber im suchtspezifischen Austausch mit Suchtberatungsstellen, psychosomatischen Kliniken und Ärzten zusammen.
Anonymität ist das wertvollste Gut und somit oberstes Gebot in unseren Gruppen. In einem Meeting muss nichts preisgegeben werden, wenn man nicht will und möchte. Weder Beruf, Familienstand, Religions- oder Konfessionszugehörigkeit, oder sonst irgendetwas. Wir reden uns in unseren Meetings nur mit dem Vornamen an und führen keinerlei Teilnehmer- oder Mitgliederlisten.
Es gibt keine starren Regeln in unseren Meetings, jedoch gewisse Struktur- und Verhaltensweisen, die sich als hilfreich und dienlich für unsere Treffen erwiesen haben. Wir reden in den Meetings nur von uns selbst und unseren eigenen Erfahrungen. Wir sprechen in der „Ich-“ und nicht in der „Wir-“ oder „Man-Form“, verteilen keine Ratschläge, lassen uns gegenseitig in Ruhe ausreden und unterlassen Gegenreden und Sticheleien.
In unserer Krankheit Spielsucht sind wir alle gleich. Doch ansonsten hat jeder einzelne von uns seine ganz eigene Geschichte, seine eigenen persönlichen Erfahrungen, seinen ganz individuellen Lebens- und Leidensweg. Deshalb sprechen wir in den Meetings nur über unsere eigenen Sorgen, Ängste, Schwierigkeiten, Herausforderungen im Alltag, in der Familie oder Beruf und hören uns gegenseitig zu, um voneinander zu lernen. Und da wir alle ausnahmslos zwang- und krankhafte Spielerinnen und Spieler sind, bringt jede/r von uns den nötigen Respekt und das angebrachte Verständnis für die Geschichte des anderen auf.
Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Kontakt mit anderen Spielerinnen und Spielern, erhalten wir die so dringend benötigten Genesungs-Werkzeuge, um unseren „Zwang spielen zu müssen“ unterbrechen zu können. Dabei konzentrieren wir uns – vor allem anfangs – darauf, nur für den nächsten Augenblick, für das überschaubare „Heute“, für die nächsten „24 Stunden“ nicht zu spielen. Wir können nicht sofort unser ganzes Leben verändern, aber um die „Schlacht eines Tages“ schlagen zu können, erhalten wir die dazu benötigte Kraft. Das haben wir in unserer Suchtzeit ja auch schon mehr als einmal erlebt und uns somit selbst bewiesen.
Nur für heute will ich spielfrei sein: „One Day at a time. – Einen Tag zur Zeit.”
Wir orientieren uns in unseren Meetings am 12-Schritte-Programm, das sich als bewährter Weg zur Genesung von Suchterkrankungen erwiesen hat. Dieses Programm basiert auf den Erfahrungen von Suchtkranken in der Selbsthilfe.
Die 12 Schritte sind somit weitergegebene Empfehlungen von Suchtkranken. Sie beinhalten einen spirituellen Weg und basieren auf den Erfahrungswerten von Betroffenen, die vor uns durch dieses Programm ihr zwanghaftes Spielen zum Stillstand bringen und einen besseren Lebensweg einschlagen konnten.